Reiseroute Teil 1
Haan - Königslutter - Berlin - Heringsdorf - Kolberg - Leba - Danzig - Marienburg - Elblag - Olsztyn - Mikolaiki - Suwalki - Kaunas - Siaulia - Nida - Liepaja - Ventpils - Abragciems - Riga - Pärnu - Kurresaare - Panga - Tallinn - Helsinki - Kotka - Kangasniemi -
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Tagebuch
01.06./02.06.2015 Montag/Dienstag
Der Zeitpunkt unserer Abreise hängt von der Telekom ab, die heute noch Telefon und Internet schalten muss. Alles läuft perfekt ab und gegen 10:30 sind Leitungen geschaltet und die Geräte neu eingerichtet – wir können los. Es sind noch ein paar Kleinigkeiten abzuarbeiten und so rollen wir gegen 13:30 auf der A2 Richtung Berlin. Keine Staus kosten uns Zeit und wir sind gegen 16:30 in Königslutter auf dem Stellplatz. Wir haben uns bei Freunden zum Abendessen eingeladen und verbringen angenehme Stunden zusammen. Nach einer ruhigen Nacht (die erste unter dem Moskitonetz) und dem Frühstück fahren wir weiter Richtung Berlin. Gegen Mittag rollen wir an Dreilinden vorbei und tauchen ein in die Großstadt, mit der wir ganz früher nichts zu tun haben wollten und jetzt freuen wir uns auf 3 Tage in dieser Stadt. Um 12:00 Uhr erreichen wir den Stellplatz in Tegel und richten uns ein. Den Tag haben wir mit einem einstündigen Spaziergang am Tegeler See abgeschlossen. |
03.06.2015 Mittwoch
Ich treffe mich mit ehemaligen Kollegen zum Frühstück. Wir reden über die alten Zeiten und die Zukunftspläne – ein angenehmer Vormittag. Gegen Mittag bin ich wieder am Platz. Nachmittags ist Shopping angesagt. Mit der U-Bahn in die City West (so wird der Bereich um den KuDamm genannt). Es ist erstaunlich mit welchem Tempo diese Stadt sich ständig verändert bzw. erneuert. Wie haben den Umsatz angekurbelt und genehmigen uns zum Abschluss auf der 6. Etage des KaDeWe ein Glas Prosecco, nicht ohne die Auswahl und Darstellung des schönsten Lebensmittlers zu genießen. Abendessen (sehr reichlich und lecker) und Gespräche bei Freunden bilden den Abschluss des Tages. |
04.06.2015 Donnerstag
Heute trifft sich Angelika mit einer guten Freundin und ich besuche endlich mal das STASI-MUSEUM in der Normannen Straße. Es ist bedrückenden zu sehen mit welcher Akribie und Methoden dieser Staat seine Bürger überwacht hat.(Die Foto zeigen Mielkes Büroräume sowie einige Gerätschaften zu Überwachung) Für die Stasi Gedenkstätte in Hohenschönhausen fehlt mir für heute die "Lust", werde ich beim nächsten Berlin-Besuch nachholen. Mit U+S geht es zurück nach Hause, wo ein ruhiger Nachmittag bei herrlichem Wetter folgt. Wir planen die Tour weiter, auf Grund des Feiertags ist die Verfügbarkeit der Stellplätze scheinbar nicht so hoch. Mal sehen, wo wir morgen stehen werden. Es wird auf jeden Fall der vorerst letzte Abend in Deutschland. |
05.06.2015
Freitag
Abfahrt 09:30 Richtung Ostsee. Die Strecke führt uns über die berühmten Alleen und es macht Spaß wieder die landschaftlichen Schönheiten zu sehen. Kurz vor Usedom machen wir noch einen Stopp und bunkern Diesel, Gas und Lebensmittel. Nach verschiedenen telefonischen Anfragen finden wir einen Platz in Hennigsdorf und stehen im Mobilcamp Heringsdorf. Nicht sehr preiswert, aber wenn nichts anderes zu finden ist…. Natürlich führt uns der tägliche Spaziergang an den Strand und wir gehen ein paar Kilometer am Wasser entlang. Noch schnell die letzte Post in den Briefkasten, auf einer Sonnenterasse einen Kaffee und vorbei an sehr schöner Bäder-Architektur wieder zum Platz, Routenbesprechung; Polen - wir kommen.. |
06.06.2015 Samstag
Abfahrt 09:30 Richtung Osten. Wir haben eine Etappe von ca. 140 km vor uns und sind sehr gespannt auf das Kommende. Der Grenzübergang ist wie immer unspektakulär und nach kurzer Fahrt erreichen wir die (kostenlose !!) Fähre über die Swine und nach kurzer Wartezeit das andere Ufer. Über Straßen, die in Qualität von sehr gut bis naja reichen, kommen wir gegen Mittag in Kolberg - CP Baltic - an. Man spricht Deutsch.. Der Platz ist ok und bei 27 Grad im Schatten richten wir uns ein. Spaziergang, Mittagspause und eine Runde mit dem Fahrrad sind das Nachmittags-Programm. Ein schöner Strand, moderne Hotels und Relikte aus der Zeit des real existierenden Sozialismus bieten ein kontrastreiches Bild. Da wir bis Montag bleiben wollen, können wir uns morgen in Ruhe alles genauer ansehen. |
07.06.2015 Sonntag
Wir machen eine Radtour und fahren die Küste entlang. Nach kurzer Zeit sind wir aus Kolberg raus und befinden uns auf einem 5 Sterne Radweg der zwischen Moor und Ostsee entlang führt. Nach gut 10 km haben wir Morski erreicht. Hier sind ganze Ferienhaus Dörfer entstanden, die auch schon gut besucht sind. Der Rückweg wird irgendwo unterbrochen und wir machen Pause am fast menschenleeren Strand ( evtl. 10 Leute auf 1 km), eine herrliche Ruhe. Weiter geht es Richtung Leuchtturm Kolberg mit schönem Blick auf Strand und Stadt. Auf der Strandpromenade wird geschlemmt und wir gönnen uns Waffeln mit Kirschen und Sahne (21 Zl = 4,50€ für beide). Noch ein Besuch des Mariendoms und insgesamt nach 30 km sind wir wieder am Platz. Für heute ist Ruhe… |
08.06.2015 Montag
190 km Strecke nach Leba erfordern eine „frühe“ Abfahrt und wir sind um 09:30 auf der Straße. (der fahrbare Schnitt liegt bei ca. 55 km) Wir werden in Zukunft nur noch „rote“ Straßen wählen, denn die „gelben“ sind schon schwierig zu befahren. (wir müssen bei den Alleen auch an die herabhängenden Äste denken). Gegen Mittag sind wir in Slupsk (Stolp) und machen einen kurzen Spaziergang durch die Stadt. Informationen haben wir von einem Polen erhalten, der uns gegen einen kleinen Obolus (1€) auf die wichtigsten Gebäude der Stadt hinweißt. Um 14:30 sind wir auf dem CP Morski in Leba. Am Nachmittag fahren wir mit den Rädern die 7 km zur Laska Gora (eine der größten Wanderdünen Europas). 42 Höhenmeter sind zu bewältigen, aber die faszinierende Natur entschädigt für jeden Schritt. Zurück am Platz noch schnell ein kurzes Gespräch mit Platznachbarn und dann ist Schluss für heute. |
09.06.2015 Dienstag
Wir sind in Leba geblieben. Wetter sonnig, aber sehr kalter Nordost Wind. Fast 3 Stunden Spaziergang durch Ort, Hafen und am Strand entlang. Dabei konnten wir Männer bei der Bernsteinsuche (im Pumpwasser) und Fischer bei ihrer Arbeit beobachten. Mittagessen (geb. Fisch, Pommes und Cola 50 Zl ) in einem Hafen-Restaurant und dann Mittagspause. Am Nachmittag geht es noch einmal an den Strand, wo sich Kite-Surfer über die 5-6 Windstärken freuen. Morgen werden wir nach Danzig weiter fahren. |
10.06.2015 Mittwoch
Abfahrt 09:30, die 120 km nach Danzig sind zum Teil in einem sehr ordentlichen Zustand. Wir freuen uns immer wenn ein Schild mit dem Hinweis „EU-Projekt…“ erscheint. Es fließt viel Geld ins Land, aber dadurch werden die arm/reich Unterschiede noch deutlicher. Wir sehen schöne, leicht hügelige Landschaft, die noch nicht auf jedem Höhenzug einen Windpark zeigt. Die Straßen sind wirklich von bis in ihrer Qualität und die Polen sind mutige Autofahrer, aber bis jetzt gab es keine kritischen Situationen. Ziel für heute ist ein CP in Danzig-Stogi. Wir können mit den Öffentlichen in die Stadt fahren und testen die Verbindung am Nachmittag sofort mal. Nach ca. 3 Stunden sind wir wieder am Platz. Wir bleiben voraussichtlich bis Samstag und planen für morgen eine Stadtführung. |
11.06.2015 Donnerstag
Danzig:. Wir beginnen mit einer Bootstour zur Westenplatte und genießen bei super gutem Wetter (fast zu heiß) eine schöne Sicht auf die Stadt und später die Westenplatte. Zurück in der Stadt folgt ein Rundgang mit Goldenem Tor, Grünen Tor, Kran Tor, Marienkirche (größte astronomische Uhr aus dem 15 Jahrhundert). Alles was man sehen sollte. Danzig wurde nach dem Krieg wieder im alten Stil aufgebaut und die Bauten haben dadurch schon wieder eine Patina angesetzt und wirken nicht so künstlich wie manches renovierte Gebäude bei uns. Wie jeder touristische Hotspot wird Danzig von Besuchern gestürmt und dabei fallen immer wieder große Schüler-Gruppen auf, die von 3 – 4 Betreuern die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten erklärt bekommen. Wir haben irgendwann genug und fahren zurück (Einzelfahrschein 0,75€). Ein kleiner Erfahrungsaustausch folgt noch mit Erbachern, die wir jetzt zum 3. Mal getroffen haben. |
12.06.2015 Freitag
Danzig – Malbork Wir müssen einige Mautstraßen umfahren (heute zu 90% gute Straßen) und benötigen dadurch etwas mehr Zeit, sind aber um 12:00 Uhr am Camping 197.. Am Nachmittag steht natürlich die Marienburg auf dem Programm. Ein gewaltiges, faszinierendes, gut besuchtes Bauwerk. Mit einem Audio-Guide sind wir fast 3 Stunden unterwegs und werden mit Jahreszahlen und Namen und Geschichten vollgepumpt. Bei einem Polen-Besuch ist dieser Ort ein absolutes Muss. Gegen Abend sind wir wieder zu Hause und warten auf den Regen, der tatsächlich um 18:30 kommt (die ersten Tropfen seit Start). |
13.06.2015 Samstag
Heute ist Ruhetag. Wir haben bis Elblag nur 32 km zu fahren und sind am späten Vormittag vor Ort. Ein schöner CP Nr. 61 und herrliches Wetter lädt zum Entspannen ein. Wir reservieren zwei Plätze für eine Fahrt mit dem Schiff am Sonntag auf dem Oberländischen Kanal. Ein wenig Fahrrad fahren, Wäsche waschen und am Abend grillen, dann noch Fußball – passt…… |
14.06.2015 Sonntag
Um 8:45 beginnt unsere Bootstour auf dem Oberlandkanal. Der Kanal war 3 Jahre wegen Bauarbeiten geschlossen und ist seit März wieder in Betrieb. Eine technische Attraktion sind die 5 Rollberge, auf denen die Schiffe 99m !!! Höhenunterschied auf einer Strecke von 9km überwinden. Wir fahren zuerst ca. 2 ½ Stunden durch Kanallandschaften und durchqueren eine See der zu 90 % mit Seerosen bedeckt ist. Ein wahnsinniger Anblick, selbst bei wolkigem Wetter. Biber, Reiher, Schwäne und Störche lassen sich vom Schiff aus beobachten – Natur pur. Dann beginnt der technische Teil – bei der Fahrt auf den Rollbergen ist große Ingenieurskunst aus dem 19. Jahrhundert zu bewundern. An Bord sind auch viele Camper und so kommt es während der fast 5 stündigen Fahrt zu viele netten Gesprächen. Mit dem Bus werden wir zurück nach Elblag gebracht und sind nach 6 Stunden total geschafft und verbringen den Rest des Tages am Platz. |
15.06.2015 Montag
Abfahrt Richtung Olsztyn ( Allenstein ). Wir müssen auf Umwegen die mautpflichtigen Straßen umfahren und wollen uns am Oberlandkanal die Technik noch einmal vom Land aus ansehen. So sind wir erst gegen Mittag am Ziel. Den angestrebte CP Ukiel fahren wir wegen ein Sand- und Schotterzufahrt nicht an und finden einen sehr schönen Ersatzplatz am Hotel Pirat am Rand der Stadt. Mittagspause und dann mit den Rädern (5* Fahrradwege) ins Zentrum der Kopernikus-Stadt. Wie viele unserer Stationen alles sehr ordentlich und sauber, eigentlich ganz anders als erwartet. Heute Abend genießen wir den Ausblick auf den See vor der Tür. |
16.06.2015 Dienstag
Über eine Top Straße (S16) fahren wir 90 km nach Mikolaiki, dem touristischen Mittelpunkt der Masuren, aber jetzt noch angenehm ruhig. Der Stellplatz liegt mitten in der Stadt und so können wir mit 2 Spaziergängen (incl. Freiluft-Fitness-Studio) in Ruhe das Städtchen erkunden. Am Nachmittag machen wir innen und außen sauber, allerdings immer wieder von Nachbarn durch kurze Schwätzchen „gestört“. Um 18:00 Uhr sind wir fertig. Ein ruhiger Abend folgt. |
17.06.2015 Mittwoch
Aufstehen, Brötchen holen, frühstücken.. Dann folgt ein längerer Erfahrungsaustausch mit Oldenburgern, die gerade von Tallin zurückkommen. Der Platz hält dafür ein lauschiges Plätzchen bereit und wir bekommen viel Input, können aber auch einiges von der bisherigen Tour zurückgeben. So soll das sein. Die Tourist-Info hat uns eine Fahrradtour empfohlen und so starten wir gegen 11:00 Uhr. Der Fahrradweg stellt sich als ausgetretener Pfad ohne irgendwelche Hinweisschilder heraus, dem wir rund 12 km folgen. Wir sind allein in Wald und Wiese unterwegs und haben hoffentlich keine Panne. Natur pur entschädigt wieder einmal für die „Strapazen“ und dank Navi finden wir auch den richtigen Weg und sind nach ca. 18km wieder am Platz. Zur Stärkung suchen wir ein Restaurant am Hafen auf und essen Pirogi (ähnlich den Maultaschen) und Schaschlik. (mit 2 x Bier 42 Zl =10,50€). Die Lebenshaltungskosten sind im Vergleich um die Hälfte niedriger. Am Abend sitzen wir noch mit den Nachbarn zusammen. |
18.06.2015 Donnerstag
Wir verlassen Mikolaiki und fahren über die S16 und S8 in einem Zug nach Suwalki (eine schmucklose, touristisch uninteressante Stadt sagte der Reiseführer – und das stimmt) . Die Masuren hatte ich mir anders vorgestellt – Wälder, ganz viele Birken, abgestorbenen Bäume, Seen und Mücken. Gefunden haben wir eine schöne, leicht hügelige offene Landschaft mit unterschiedlichem Bewuchs und natürlich sehr schönen Seen. Die Mücken haben uns noch nicht entdeckt oder unser Schutzmittel ist ausgezeichnet (FREE aus Finnland). Die Tour durch Polen hat uns sehr gut gefallen, baulich z T. sehr schön, landschaftlich super schön, Bevölkerung überwiegend freundlich und preislich ausgezeichnet. Wir werden sicher noch einmal wiederkommen, jetzt steht aber erstmal die nächste Grenze an – Litauen wir kommen. |
19.06.2015 Freitag
Es regnet und wir verlassen gegen 09:30 Suwalki in Richtung Kaunas. Auf der gut ausgebauten Straße rollen wir zwischen unzähligen LKW nach ca. 30 km über die Grenze nach Litauen. Außer riesigen Parkplätzen und einige Schildern erinnert nichts mehr an die ehemaligen Grenzanlagen – Europa kann so schön sein. Die A5, auf der wir uns befinden, ist DIE Ost-West Transitstrecke und so bleiben wir umgeben von LKW und rollen dahin. Durch die Zeitumstellung (+1 Std.) sind wir um 13:00 Uhr an unserem heutigen Ziel Kaunas –City-Camping. Guter Platz mit guter Busverbindung in die Stadt. Wir essen eine Kleinigkeit und fahren dann in die Altstadt. (Einzelfahrschein 0,70€). Fazit eines 3 stündigen Rundgangs – es gibt noch viel zu tun. Bedingt durch den leichten Regen, sieht alles sicher auch noch etwas trauriger aus, aber wo kaum Farbe ist, kommt auch keine Freude auf. Mit Standseilbahn (0,30€ p.P.) und Aufzug (2,30€ p.P.!!!) geht es auf den Turm der Auferstehungskirche mit einem guten Ausblick auf die Stadt. Über die Fußgängerzone durchqueren wir die Stadt (es herrscht absolutes Rauchverbot – auch auf der Straße) und sind gegen 18:00 Uhr wieder am Platz. |
20.06.2015 Samstag
Das nächste Ziel ist Siaulia. Autobahn und Landschaft auf dem Weg erinnern sehr an Deutschland ( außer das bei uns keiner mehr mit Pferd und Pflugschar arbeitet). Die 180 km sind in knapp 2 1/2 Stunden abgesessen. Wir haben in Kaunas noch schnell den Tank vollgemacht. Bei 1,04€/l konnte ich nicht Nein sagen, auch wenn wir ein wenig anstehen mussten. Unsere Nachbarn in Mikolaiki hatten uns einen Tipp für einen Stellplatz beim Hotel Girele (N 55.99889 O 023.38515) kurz vor dem „Berg der Kreuze“ - unserem heutigen Ziel - gegeben. Wie sich herausstellt eine gute Adresse. Aber zuerst fahren wir noch ein kurzes Stück weiter zur meistbesuchten Sehenswürdigkeit des Baltikums. Der „Berg der Kreuze“ ist für mich ein Wald von Kreuzen. Ich finde diese zigtausende von Kreuzen bedrückend und bin froh, dass wenigstens die Sonne ein bisschen Freundlichkeit bringt. Natürlich ist die Anlage gut besucht, am Parkplatz werden den Besuchern Kreuze in allen Größen und Arten angeboten, Busfahrer richten das Mittagessen für ihre Fahrgäste und so ziemlich alle Nationen sind vertreten. Also ein typischer touristischer Ort, aber man sollte dagewesen sein. Unser Stellplatz hat den kleinen Nachteil einer Hochzeitsgesellschaft, die heute Abend im Hotel feiert. Es könnte also laut werden und wir können nicht wie geplant „auswärts“ essen, aber wir werden beides verkraften. Der Sonnenuntergang war um 22:45 Uhr. |
21.06.2015 Sonntag
Die Hochzeitsgesellschaft war recht ruhig und außer einem „Feuerwerk“ um Mitternacht haben wir nicht viel mitbekommen. Ein wirklich guter Stellplatz. Klaipeda erreichen wir nach ca. 2 Stunden. Hier setzen wir mit der Fähre über und sind gegen 13:30 im Camping Nida. Was sich einfach anhört ist richtig teuer: Fähre WoMo 2 Pers. 31,00€ Maut Nehrung 20,00€ CP 2 Tage 50€! Dafür hätten wir in Polen eine Woche leben können. Wir werden sehen, ob es jeden Cent wert ist.... Nachmittags fahren wir mit dem Fahrrad eine Runde (sehr beschwerlich, da es immer wieder ca. 20-30 steile Höhenmeter zu überwinden gilt) und gehen noch an den Strand. Der Sand ist sehr viel grober als in Polen und „quietscht“ wenn man barfuß läuft, haben wir so noch nicht erlebt. Zum Abschluss ein Blick auf die russische Grenze (ca. 5 km Entfernung) und dann ist Feierabend. |
22.06.2015 Montag
Das Wetter ist durchwachsen, aber egal - nach Frühstück und Aufräumen auf die Räder. Zunächst fahren wir noch einmal zur berühmten Düne deren Ausmaße wirklich beeindruckend sind. Leider regnet es ganz leicht, so dass wir von einem längeren Fußmarsch über die Düne Abstand nehmen und weiter fahren. Zumindest das Thomas Mann Haus wollen wir noch ansehen. Kurz darauf klart es aber langsam auf und so fahren wir nach dem Hausbesuch bei Manns weiter nach Preila, dem nächsten Ort in nördlicher Richtung. Eine angenehme Tour an der Küste zum Haff entlang bzw. durch den lichten Kieferwald. Hier riecht es so herrlich nach Wald. Wir sehen sehr gepflegte Holzhäuser. Viele haben den gekreuzten Pferdekopf am Giebel und die Fensterläden oder das ganze Haus im traditionellen Niddener Blau gehalten. Das alles macht schon einen skandinavischen Eindruck. Gegen Mittag wird der Himmel langsam blau und wir machen Mittagspause in einem kleinen Restaurant direkt am Haff. Um halb vier sind wir nach 25km Tour wieder am Platz. Mittlerweile ist es Sommer geworden und bei stahlblauem Himmel geht es noch für anderthalb Stunden an den Strand. Auf dem Rückweg treffen wir auf ….. einen Elch, der seelenruhig neben der Straße trabt. So früh hatten wir nicht mit einer solchen Begegnung gerechnet. Das war wieder einmal ein guter Tag, ach ja - ein Fuchs am Straßenrand hat uns auch noch nachgesehen. |
23.06.2015 Dienstag
Heute regnet es richtig. Wir sind um 10:30 wieder an der Fähre nach Klaipeda und wollen noch Lebensmittel und Getränke bunkern. Dazu besuchen wir ein Einkaufszentrum – riesig incl. Eisfläche in Spielfeldgröße –und hier den Hyper MaXima XXX. Fläche und Angebot sind gigantisch, genau wie die 36 Kassen. Nach einer Stunde sind wir soweit durch und die Fahrtrichtung heißt jetzt wieder Nord. Über eine gute Autobahn erreichen wir die „Grenze“(leider gibt es nur diese unscharfe Aufnahme) um auf lettischem Gebiet sofort wieder mit der Realität konfrontiert zu werden. Nicht nur das die Straße (als A11 gekennzeichnet) soeben den Naja-Status erreicht, nein wir sind auch noch über Kilometer allein auf der Strecke und denken mehrfach über das Thema Panne nach. Aber der Ducato schnurrt zufrieden dahin und wir finden auch die Zufahrt zum angestrebten Tagesziel Camping Gaili. Der Feldweg führt ca. 300m in den Wald und dann stehen wir vor einer Holzschranke. Ein Mann kommt vom Gelände, begrüßt in Deutsch und zeigt uns seinen Platz. Alles ok – einfach aber sauber und Nachbarn haben wir auch. Zum Strand führt ein Trampelpfad durch den Wald und dann sind wir bei Windstärke 5-6 allein an der Ostsee. Leider ist das Wetter etwas wechselhaft und so ist ab 17:30 Wohnung angesagt. Heute Abend kommen die Nachbarn noch rüber… |
24.06.2015 Mittwoch
Liepaja – Ventpils über Kuldiga, unsere heutige Route. Das Wetter ist sehr unbeständig und wechselt von Sonne pur auf heftige Regenschauer. Auf der A9 mit nagelneuem Belag über eine Strecke von ca. 30km (Mittelstrich, Seitenbegrenzung, Leitplanken - Fehlanzeige aber wir dürfen normal schnell fahren) kommen wir gut voran. Doch dann müssen wir auf eine „gelbe“ Straße wechseln und werden wieder ordentlich durch geschüttelt, aber man gewöhnt sich dran und wir sehen auf diesen Straßen noch etwas mehr das wahre Leben. Der Wasserfall von Kuldiga, unser Ziel, ist zwar 249 m lang, aber nur 1 m hoch und bei gutem, warmen Wetter zu durchlaufen, aber heute möchte ich davon absehen. Wir schauen uns noch ein wenig um und sehen auf kleinstem Raum renovierte und fast verfallene Gebäude, die bei genauerem Hinsehen aber auch einen gewissen Charme haben. Nach Ventpils haben wir dann noch einmal 60 km Landstraße, begrenzt von Birkenwäldern, kleinen Seen, Lupinien und Storchennestern, vor uns. Auf dieser Strecke gibt es keine Ortschaft die durchquert werden muss. Wir sehen - wie überall - nur immer wieder Bushaltepunkte an den Zufahrtsfeldwegen, die für die Landbevölkerung die einzige Verbindung in die Stadt sind. Meistens müssen sie bis dahin noch einige Kilometer zurücklegen – und dann ist der Bus weg. Das ist wohl einigen Anhaltern passiert, die aber bei uns keinen Platz finden. Am frühen Nachmittag ist der Piejüras Kemping erreicht. Wir werden 2 -3 Tage Pause machen und unsere Eindrücke sortieren. Mittlerweile kommt es immer wieder zu Treffen mit Leuten, die wir schon irgendwo getroffen haben…. |
25.06.2015 Donnerstag
Wir sehen uns Ventpils an. Die Sauberkeit dieser Stadt erinnert sehr an Singapur. Rasenflächen sind exakt geschnitten, Beete gehackt, Straßen und Bürgersteige absolut sauber, Graffiti und wilde Plakate Fehlanzeige. Zu vielen Gebäuden mit erheblichem Renovierungsbedarf ein kaum vorstellbarer Unterschied. Der Beiname Blumenstadt wird durch zahlreiche Blumenarrangements und Motive, die alle mit Liebe gestaltet wurden, unterstrichen. Auf dem Markt kaufen wir Erdbeeren, Kirschen und ein paar Nektarinen (alles frisch geerntet und sehr lecker). Die Rücktour führt durch den unter Denkmalschutz stehende Ortsteil Ostgals. Nachmittags ein wenig Sonne tanken, ein Strandspaziergang und Erdbeermarmelade kochen – wie geplant ein Ruhetag. |
26.06.2015 Freitag
Das Wetter ist weiterhin durchwachsen. Wir sind bis auf einen kurzen Sprung in die Stadt (mein Banknachbar ist der Begründer der lettischen Seefahrt – Krisjänis Valdemärs ), den ganzen Tag am WoMo. Weitere Tour-Planung, wenn möglich Sonne tanken, Mittagspause… Morgen geht es weiter. Wir fahren über Kap Kolka, nachdem uns mehrfach bestätigt wurde, dass die Straße dorthin keine Schotterpiste (60km) mehr ist, wie im Reiseführer beschrieben. |
27.06.2015 Samstag
Eine hervorragende Straße führt uns die knapp 80 km nach Kap Kolka. Die beschriebenen Fischerdörfer auf dem Weg haben wir wegen der Schotterwege im wahrsten Sinne links liegen lassen. Am Kap trifft das Wasser der Rigaer Bucht auf das Wasser der Ostsee. Da es sich tatsächlich um eine 90 Grad Spitze handelt, kann man wunderbar sehen, wie sich das Wasser mischt und die Wellen kreuzen. Diese Gegend war im letzten Jahrhundert Sperrgebiet, da die Sicherungsposten der UDSSR hier angesiedelt waren. Gebäude lassen sich nur noch erahnen. Nach einer Zahlung von 3€ Parkgebühr (Kapitalismus ist so einfach) nehmen wir Kurs Süd Richtung Camping Abragciems (ca. 50 km vor Riga). In den Ortschaften sehen wir immer wieder Wohnblöcke mit Unmengen Holz für die Heizung vor dem Haus. Wir wissen nur noch nicht, ob jeder für sich oder ganze Häuser mit einer „Zentralheizung“ beheizt werden. Vorbei an den unzähligen Bushaltestellen erreichen wir den sehr gepflegten Campingplatz. Zu betonen ist, dass der Strand maschinell von Steinen befreit wird, was ein wenig an Sysiphos erinnert. |
28.06.2015 Sonntag
Was für eine Aussicht beim Wachwerden. Blauer Himmel und Sonne sind zurück. Wir frühstücken in Ruhe und genießen eine ¾ Stunde die Sonne. Um 11:00 fahren wir Richtung Riga. An der Autobahn werden überall Erdbeeren verkauft und wir sorgen für Umsatz. Riga erreichen wir gegen 12:30 und sind nach einem Einkauf bei RIMI xxx gegen 13:30 am Platz. Jetzt heißt es erst mal Wäsche waschen. Bei der Witterung trocknet die Wäsche schneller als im Trockner und wir können gegen Abend eine kleine Schnuppertour in die Altstadt machen. Ergebnis: Lust auf mehr. Am Platz sind wieder Bekannte und so sitzen wir heute Abend zusammen. |
29.06.2015 Montag
Herrliches Wetter, Frühstück vor der Tür, Verabschiedung unserer neuen Bekannten, die jetzt wieder Richtung Westen fahren. Wir fahren mit den Rädern in die Stadt. Es folgt ein 4 stündiger Spaziergang durch eine sehr sehenswerte Altstadt mit vielen Höhenpunkten. Ob Schwarzhäupterhaus, Große und Kleine Gilde, Rathaus, Drei Brüder oder Dom, vieles erst in den letzten 15 Jahren wieder so hergerichtet. Hier hat man ein Kleinod geschaffen, für das sich jede Fahrt lohnt. Da im Hafen 2 Kreuzfahrer liegen, sind wir natürlich wieder nicht allein. Die Einkaufsstraße Kulka iela lädt zu ein wenig Shopping und führt uns zur Freiheitsstatue. (kleine Preisfrage: Wie viele Soldaten halten Wache vor der Statue? Auflösung siehe nächste Tag) Irgendwann zieht das Wetter zu und wir sind geschafft, ab nach Hause. Morgen ist auch noch ein Tag. Wir werden dann den 2. Teil der Stadtbesichtigung vornehmen und vor allem den Generalmarkt besuchen. |
30.06.2015 Dienstag
Riga 2. Teil: Wir sind diesmal mit dem Rad unterwegs, da wir uns aus der Altstadt heraus bewegen. Zuerst aber gehen wir zu St. Peter und dort auf den Turm um einmal die ganze Stadt von oben zu sehen. Den Aufzug lässt sich die Kirche gut bezahlen (mit Eintritt 9€ p. P.) Danach geht es kreuz und quer durch die Stadt, durch Parkanlagen und Seitenstraßen mit Häusern im Jugendstil, an Oper und Nationaltheater vorbei, insgesamt ca. 8 – 9 km. Aber das Beste kommt zum Schluss: der Centralmarkt. In 5 Hallen und einem großen Außenbereich werden Gewürze, Obst und Gemüse, Fisch Fleisch und Backwaren angeboten und das von Montag bis Sonntag. Wir „mussten“ auch einkaufen und sind mit einer großen Tasche gegen 15:00 wieder am Platz. Angelikas Kommentar zu Riga: Jeder Zeit wieder…. Eine offene, freundliche Stadt, die wir morgen aber mit Richtung Nord verlassen werden. Die Fähre Tallinn-Helsinki ist für den 09.07. gebucht und wir wollen noch auf die Insel Saarema und natürlich in Ruhe Tallinn anschauen. (Nachtrag zum Vortag: es sind 2 Wachsoldaten vor der Freiheitsstatue) |
01.07.2015 Mittwoch
Nach fast 17 km quer durch die Stadt sind wir endlich auf der gut ausgebauten A1. Das Wetter ist sehr schön und wir beschließen kurzfristig noch einen Tag Pause an der Ostsee zu machen und bleiben vor der Grenze auf dem CP Kapteinu Osta bei Salacgriva stehen. |
ist 02.07.2015 Donnerstag
Nach einer ruhigen Nacht nehmen wir die ca. 80 Kilometer nach Pärnu in Angriff und kämpfen uns erst mal durch 5 Baustellen. Auf den ersten Blick gefällt uns Estland. Alles macht einen sauberen, ordentlichen, ja zum Teil wohlhabenden Eindruck, so wie ich mir dieses Land vorgestellt habe. Der CP Konse ist gut besucht, aber wir bekommen einen Platz. Heute ist der bisher wärmste Tag der Tour und so bleiben wir über Mittag bei laufender Klimaanlage im WoMo. Am Nachmittag machen wir dann unsere Stadtbesichtigung per Rad. Unzählige Restaurants laden zum Essen und Trinken ein und sind gut besucht. Viele gut hergerichtete Holzhäuser geben dem Stadtbild ein gemütliches Bild. Dass diese Stadt ein Urlaubsort ist, wird erst klar, als wir den Strand sehen, der jeden Vergleich mit der Adria aufnehmen könnte und ebenfalls gut besucht ist. Bei unserem Versorgungseinkauf stellen wir fest, dass sich die Preise auf deutschem Niveau bzw. sogar darüber bewegen. |
03.07.2015 Freitag
Abfahrt 09:00 Pärnu – Kurresaare (Insel Saarema). Wir fahren durch Landschaften die uns sehr an MVP erinnern Richtung Virtsu zur Fähre. Nach kurzer Wartezeit und einer Fahrzeit von einer 1/2 Stunde sind wir auf der Insel. Schnell einen Stellplatz für die Rückfahrt angeschaut und dann Richtung Meteoriten-Krater bei Kaali (Einschlag ungefähr vor 4 – 10 Tausend Jahren, weiß niemand so genau). Weiter nach Kuresaare auf den Stellplatz, Ortsbesichtigung und kleiner Spaziergang trotz Hitze. Am Abend geht eine frische Brise - gut dass wir am Wasser stehen. |
04.07.2015 Samstag
Wir starten unsere Inseltour mit einem Besuch des Friedhofs von Kurresaare. Hier sind viele Soldaten des 2. Weltkrieges beerdigt. Es ist erschreckend zu sehen, wie sich die Todeszeitpunkte auf einige Tage 1941 bzw. 1944 konzentrieren, also auf Einmarsch und Rückzug. Im Anschluss daran fahren wir nach Kihelkona und besuchen dort eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Eine alte Frau erzählt uns in gebrochenem Deutsch einiges zu diesem Bau und bessert ihre sicher knappe Rente damit auf. Nächste Station ist die Steilküste von Panga, im Nordwesten der Insel. Eine sehr gepflegt Anlage mit dem 21 Meter hohen Abbruch und vielen Motiven. Bei dieser Fahrt kommen wir beim „Panga Guesthouse“ vorbei und entdecken einen zauberhaften Stellplatz direkt an der Ostsee. Damit ist es für heute vorbei mit der Inseltour, wir haben ja Zeit. So verbringen wir einen herrlichen Nachmittag bei leichter Brise und viel Sonne – was will man mehr. |
05.07.2015 Sonntag
Wir haben heute gegen 17:00 Uhr Tallinn erreicht (gefahrene Strecke seit Abfahrt Haan 3577km) und werden hier bis zum Auslaufen der Fähre am Donnerstag bleiben. Ein Blick zurück auf Gestern ist aber nötig, denn wir hatten von unserem Stellplatz am „Panga Guesthouse“ Blick auf einen gelungenen Sonnenuntergang, einen spektakulären Mond und einen aufregenden Sonnenaufgang und das alles zwischen 23:00 und 04:00 und vom Bett aus. Aus diesem Grund störten die Regentropfen am Morgen überhaupt nicht, zumal sich das Wetter wieder im Laufe des Tages besserte. Es bleibt nur noch zu berichten, dass wir mit rund 250km eine der bisher längsten Tagesetappen hatten und jetzt im ehemaligen Olympia-Hafen (Segel-Wettbewerbe 1980 olympische Spiele Moskau) auf dem Stellplatz stehen. |
06.07.2015 Montag
Tallinn, die estnische Hauptstadt, wird besichtigt. Wie immer heißt das als erstes Besichtigung der Altstadt und wie immer sind wir nicht allein. Im Hafen liegen 3 Kreuzfahrer inclusive einer AIDA… und somit sind ca. 6 – 8 Tausend Touristen hinter irgendeinem Regenschirmen unterwegs. Das hat aber auch den Vorteil, das zu jeder Sehenswürdigkeit kostenfrei zusätzliche Infos zu erhalten sind - man muss sich nur ganz lässig dazustellen. Unser eigentlicher Führer (Baltikum - Rau Verlag) gibt aber auch genug Wissenswertes her und so streifen wir in der üblichen Arbeitsteilung – Angelika liest, ich fotografiere – durch die Gassen. Wir haben 3 Tage vor Ort, es ist also keine Eile geboten und so fahren wir mit den Rädern am frühen Nachmittag die gut 5 km zurück zum Platz, die müden Füße können sich ausruhen. (Bilder zeigen: - Ansicht vom Pirita-Promenade, Rathausplatz, Kalev - das älteste Cafe, Katherinengang |
07.07.2015 Dienstag
Das Wetter ist endgültig umgeschlagen, statt T-Shirt ist der Anorak angesagt. Wir fahren mit dem Bus in die Stadt. Der Fahrer hat nicht genug Rückgeld und nimmt uns mit einem freundlichen Lächeln ohne Ticket mit. (ob eine evtl. Kontrolle damit einverstanden gewesen wäre bleibt im Dunkeln) Wir setzen unsere Tour am Domberg fort und haben von dort oben an 3 Standorten eine gute Sicht auf Altstadt und Hafen. Von dort gehen wir weiter durch die Altstadt, erstehen noch Wolle, Angelika lässt bei einem Friseur Haare und den Abschluss bildet ein Besuch im Café Kalev. Wir haben die wichtigen Punkte gesehen, das Wetter ist einfach zu scheußlich, also nach Hause – diesmal mit Fahrschein. (Bilder zeigen: Estonia-Denkmal, Türe Vereinshaus der Schwarzhäupter, Newski-Kathedrale, Altstadt von oben, Treppe vom Domberg, unsere Fähre nach Helsinki) |
08.07.2015 Mittwoch
Das Wetter ist weiterhin sehr unfreundlich, wir können uns aber auf die letzten 6 Wochen gesehen nicht beschweren. Nach einem Schönheitsmorgen (ausschlafen, Duschen, Haare schneiden bei mir) nehmen wir die Räder und sehen uns im Katherinental um. Benannt nach der Gattin von Peter dem Großen ist es ein Erholungsgebiet für die Städter. Neben dem Sitz des estnischen Präsidenten (so nah an Schloss Bellevue zu fotografieren - unmöglich) ist dort das von Zar Peter gebaute Schloss mit einer sehr großen Parklandschaft und die Sängerfestwiese. Die Esten singen für ihr Leben gern und beim Umbruch Ende der 80ziger Jahre spricht man auch von der „Singenden Revolution“. Alle 5 Jahre findet ein Sängerfest auf dieser Festwiese statt, bei dem bis zu 30.000 ! Sänger gleichzeitig ihr Können zeigen. Wir radeln anschließend noch einige Kilometer durch die Stadt, sind aber am späten Mittag wegen des Wetters zurück am Platz. Noch schnell Bier, Wein und Sekt bunkern (Alkohol wird ja ab morgen teuer) und dann gibt es einen Nachmittag zu Hause. Morgen nehmen wir Abschied von den baltischen Staaten und es gibt nur ein Fazit – sehr sehr lohnend. Eine Tour im Landesinneren aller 3 Länder (mit Südpolen 4 Länder) könnte eines unserer nächsten Ziele sein. |
09.07.2015 Donnerstag
Pünktlich um 12:30 legt die „Baltic Queen“ in Tallinn ab und nimmt vorbei an 5!!! Kreuzfahrern Kurs Helsinki. Wir haben am Vormittag (in Fin kostet der Diesel 0,27€ mehr) noch getankt, die Gasflasche aufgefüllt und sind dann zum Hafen gefahren, wo die Verladung problemlos verläuft. So ein Fährschiff ist ja heute schon ein kleiner Kreuzfahrer, mit div. Restaurants, Bars und Läden. Besonders der Supermarket wird von den Skandinaviern gestürmt, die den Alkohol literweise von Bord schaffen. Wir genießen die 3 1/2 Stunden auf der Fähre und sind gespannt auf Helsinki. Um 16:30 sind wir vom Schiff und kaufen noch schnell bei Lidl ein, um dann zum Rastila Camping Helsinki zu fahren. Der Platz ist ok, aber teuer. Wir müssen uns an das finnische Preis/Leistungsverhältnis sehr gewöhnen. Der heutige Abend ist ein Waschabend. |
10.07.2015 Freitag
Der Vorteil des CP Rastila ist die gute Anbindung an die Metro. Wir sind für 2,50€ in ca. 25 Minuten mitten in Helsinki. Der erste Weg führt wie immer zu Touristen-Info. Helsinki hat keinen enggefassten Mittelpunkt wie eine Altstadt und so entschließen wir uns am Samstag eine „Hop on Hop off“-Tour zu unternehmen. Heute halten wir uns im Bereich Hafen, Markt und Bahnhof auf. Trotz schlechtem Wetter herrscht quirliges Leben. Sehenswert sind Markt und Markthallen, mit einem reichen Angebot an Speisen und frischen Lebensmitteln. In diesem Bereich finden sich auch der Präsidentenpalast und das Rathaus. Ein weiteres Highlight ist die Uspenski-Kathedrale, die größte orthodoxe Kirche in den nordischen Ländern, die uns kurzfristig auch Schutz vor dem schlechten Wetter bietet. Auf unserem Streifzug besuchen wir auch das Café Kapelli, eine Institution in Helsinki die man gesehen haben muss. Cappuccino und Kuchen waren sehr gut, aber die Preise…… Nach einem Besuch bei Stockmann (DEM Kaufhaus) und einige interessanten Läden geht es zurück. Zum Abendessen gibt es Pfifferlinge vom Markt mit Bratkartoffeln. |
11.07.2015 Samstag
9 Stunden Helsinki liegen heute Abend hinter uns. Wir haben mit der Bustour sehr viel von der (Innen)-Stadt gesehen. Eigentlich ist Helsinki eine „normale“ Großstadt, die ihre Höhepunkte hat, aber bei uns kein „Toll“ hervorruft. Der Finne an sich scheint sehr naturverbunden und verbringt viel Zeit draußen. In den Parks konnten wir immer wieder Gruppen beobachten, die etwas feiern und das mit einem Picknick verbinden, aber auch die Anzahl der Außenplätze von Restaurants und Cafés sehr stark nutzen (wir hatten heute kein Topwetter). Die schönen Ecken sind aus unserer Sicht der Dom und die Felsenkirche (total überlaufen), der Esplanadenpark, der Markt und der Senatsplatz. Aber auch ein paar Besonderheiten, wie die Tische für die Reinigung der privaten Teppiche oder die Felsen mitten in der Stadt sieht man nicht so oft. Den Abschluss unserer Tour fand auf den Treppen am Dom statt, da dort jeden Abend um 17:49 für gut 5 Minuten eine Glockenspiel erklingt. |
12.07.2015 Sonntag
Am 7. Tage sollst du ruhen…, ok - das machen wir heute. Wir treffen uns um 12:00 Uhr zum Brunch mit Sebastian (3 Monate Auslandssemester) und sind am frühen Nachmittag wieder am Platz. Es regnet immer wieder und so ist ein ruhiger Nachmittag angesagt. Wir haben nach 8 Tagen Stadtaufenthalt (Tallin und Helsinki) auch genug und wollen mal wieder unsere Ruhe.
Am 7. Tage sollst du ruhen…, ok - das machen wir heute. Wir treffen uns um 12:00 Uhr zum Brunch mit Sebastian (3 Monate Auslandssemester) und sind am frühen Nachmittag wieder am Platz. Es regnet immer wieder und so ist ein ruhiger Nachmittag angesagt. Wir haben nach 8 Tagen Stadtaufenthalt (Tallin und Helsinki) auch genug und wollen mal wieder unsere Ruhe.
13.07.2015 Montag
Wir verlassen Helsinki, und fahren östlich nach Porvoo, der zweitältesten Stadt Finnlands. Alte Holzhäuser, enge Gassen und der erhöht liegende Dom sind lohnende Ziele für einen gut einstündigen Rundgang. Im Anschluss daran fahren wir noch bis zum CP Santalahti in Kotka, wo wir über Nacht bleiben. |
14.07.2015 Dienstag
Nach Frühstück und Halt bei LIDL setzen wir die Fahrt Richtung Nord-Ost fort. Ein paar Kilometer Autobahn, dann sind es die Landstraßen, die uns weiter voranbringen. Zu 99,9% gut zu fahren, führen sie durch eine Landschaft die voll unseren Vorstellungen entspricht. Wir kommen an großen und kleinen Seen vorbei, sind kilometerlang allein auf dieser Welt, sehen lichte Birken- und Kiefernwälder. Die hügelige Landschaft überraschte uns allerdings total, ein ständiges Auf und Ab führte uns bis auf eine Höhe von 180 m. Als Zwischenziel steuern wir Lappeenranta an, da wir etwas über Sandskulpturen gelesen haben, die hier jedes Jahr im Sommer geschaffen werden. Hat sich gelohnt…. Wir kommen bis auf einige Kilometer an die russische Grenze. Kurze Mittagspause auf einem Waldweg und dann weiter durch Karelien. Gegen 17:30 erreichen wir den CP Kangasniemi und stehen jetzt mitten im Wald (nach langer Zeit mal wieder ohne Sat-Empfang). Morgen folgt die letzte Etappe zum Familientreffen. |
15.07.2015 Mittwoch
Die letzte Etappe zum „Reiseziel“ führt uns noch einmal durch finnische Landschaften, die uns begeistern. Aus karelischen Seen werden in Zuge der Fahrt offene hügelige Landschaften, die mit roten oder hellblau gestrichen Häusern durchzogen sind. Die Weite des Geländes und das Straßennetz hat für mich große Ähnlichkeiten mit den USA. Nach einem Stop in Saarijärvi und dem Besuch einer typischen roten Holzkirche erreichen wir am späten Nachmittag das „Haus am See“ und werden die nächsten Tage hier verbringen. |
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